Gleitlagerschalen drehen
Gleitlagerschalen drehen
Hallo,
ich muß ein Paar Gleitlagerschalen für den Pleuel eines alten Stationärmotors neu herstellen. Dafür habe ich mir schon mal ein Stück RG7-Rohr als Rohmaterial besorgt.
Die Vorgehensweise habe ich mir mal so gedacht:
- Material mit ca. 20-30mm Längenzugabe abschneiden
- In die zwei Hälften teilen
- Beide Hälften zusammen im Vierbackenfutter spannen und ausrichten (Trennfuge genau mittig)
- Außen, innen und erste Stirnseite kpl. fertigdrehen
- mit ca. 1mm Längenaufmaß Abstechen
- Schalen im Vierbackenfutter umspannen und zweite Stirnseite fertigdrehen
Was haltet ihr davon oder gibt es eurerseits bessere Vorschläge?
Gruß
Thomas
ich muß ein Paar Gleitlagerschalen für den Pleuel eines alten Stationärmotors neu herstellen. Dafür habe ich mir schon mal ein Stück RG7-Rohr als Rohmaterial besorgt.
Die Vorgehensweise habe ich mir mal so gedacht:
- Material mit ca. 20-30mm Längenzugabe abschneiden
- In die zwei Hälften teilen
- Beide Hälften zusammen im Vierbackenfutter spannen und ausrichten (Trennfuge genau mittig)
- Außen, innen und erste Stirnseite kpl. fertigdrehen
- mit ca. 1mm Längenaufmaß Abstechen
- Schalen im Vierbackenfutter umspannen und zweite Stirnseite fertigdrehen
Was haltet ihr davon oder gibt es eurerseits bessere Vorschläge?
Gruß
Thomas
Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für jene pflügen, die ihre Schwerter behalten haben.
Re: Gleitlagerschalen drehen
Hallo Thomas
So richtig tolle Idee hab ich jetzt auch keine, aber im Vierbackenfutter wirst du das Teil garantiert so verdrücken das deine eben noch runde Bohrung nach dem Ausspannen nicht mehr
rund ist.
Was gehen könnte, Material halbieren und wieder weich zusammenlöten.
Außenkontur drehen, in das Pleuel einbauen und die Innenbearbeitung auf der Fräsmaschine machen.
Gruß Martin
So richtig tolle Idee hab ich jetzt auch keine, aber im Vierbackenfutter wirst du das Teil garantiert so verdrücken das deine eben noch runde Bohrung nach dem Ausspannen nicht mehr
rund ist.
Was gehen könnte, Material halbieren und wieder weich zusammenlöten.
Außenkontur drehen, in das Pleuel einbauen und die Innenbearbeitung auf der Fräsmaschine machen.
Gruß Martin
Früher war alles:
A: besser B: aus Holz C: mit Schlitzschrauben
A: besser B: aus Holz C: mit Schlitzschrauben
Re: Gleitlagerschalen drehen
Wenn Du das Rohr geteilt hast am besten die Hälften weich wieder verlöten, dann gibt's keine Probleme mit verrutschen.
So mache ich es zumindest mit den Lagern für meine Dampfmaschinen.
Gruß Martin
So mache ich es zumindest mit den Lagern für meine Dampfmaschinen.
Gruß Martin
Re: Gleitlagerschalen drehen
Hi Thomas,
schöne Aufgabe,
würde ich so ähnlich auch machen,
aber mit einer zusätzlichen gedrehten Manschette,
die ordentlich stabil ( und von den Maßen her) dem unteren Pleuelauge entspricht
und damit die Buchse vor dem Innen-Ausdrehen zusammenspannen, sonst klafft die auf und es wird nix mit der nötigen Präzision.
Bei so alten Motoren wird die Bohrung üblicher Weise im Pleuel verbaut aufgebohrt und gehont.
Ersteres wäre auf einer Fräse mit Feinbohrkopf wunderbar zu machen, bei der Gelegenheit direkt die obere
Pleuelbuchse in gleicher Aufspannung mit bearbeiten, dann sind die garantiert parallel.
Wenn Du kannst, anschließend hohen...
Was für eine Passung bekommt das untere Pleuellager ?
Die spiralförmige Schmiernnut würde ich auf der Drehe von Hand
mit Leitspindel und passender Steigung einbringen,
Die Öltaschen sind dann ja auch auf der Fräse schnell gemacht..
Bin gespannt auf das Ergebnis
Gruß,
Denis
schöne Aufgabe,
würde ich so ähnlich auch machen,
aber mit einer zusätzlichen gedrehten Manschette,
die ordentlich stabil ( und von den Maßen her) dem unteren Pleuelauge entspricht
und damit die Buchse vor dem Innen-Ausdrehen zusammenspannen, sonst klafft die auf und es wird nix mit der nötigen Präzision.
Bei so alten Motoren wird die Bohrung üblicher Weise im Pleuel verbaut aufgebohrt und gehont.
Ersteres wäre auf einer Fräse mit Feinbohrkopf wunderbar zu machen, bei der Gelegenheit direkt die obere
Pleuelbuchse in gleicher Aufspannung mit bearbeiten, dann sind die garantiert parallel.
Wenn Du kannst, anschließend hohen...
Was für eine Passung bekommt das untere Pleuellager ?
Die spiralförmige Schmiernnut würde ich auf der Drehe von Hand
mit Leitspindel und passender Steigung einbringen,
Die Öltaschen sind dann ja auch auf der Fräse schnell gemacht..
Bin gespannt auf das Ergebnis

Gruß,
Denis
Wer Kunststoff kennt, nimmt Metall !
Boley & Leinen MLZ4SB, L3n
Deckel FP2, GK21, SO
Re: Gleitlagerschalen drehen
Hallo, nach den Bildern, wurde das Lager mit Weissmetall beschichtet! somit dürfte die Kurbelwelle weich sein und für Bronze müsste sie aber gehärtet und geschliffen sein! Grüsse Andi
- DerRestaurator
- Beiträge: 2719
- Registriert: Sa 16. Mär 2013, 23:41
- Wohnort: LK Lüneburg, Grenze zum LK Uelzen
Re: Gleitlagerschalen drehen
Andi, auch wenn ich mit deinen Posts manchmal wenig anfangen kann, so muss ich hier mitgehen! Auch ich würde hier ungern das Material ändern!
Zusätzlich gebe ich zu bedenken, dass die Lagerschalen in der Pleuelgrundbohrung unter Vorspannung sitzen. Genaue Werte bekommst Du über Lagerkataloge oder ein Motordatenblatt (Motorenkartei).
In den Katalogen sind Lageraußendurchmesser und Grundbohrung angegeben, das Dabla nennt den Spalt zwischen Pleuelstange und Pleueldeckel. Dazu Lager einlegen, beide Pleuelschrauben, bzw. Muttern nach Herstellervorgaben anziehen, eine wieder lösen und Spalt mittels Fühlerlehrenband ermitteln.
An Stelle von Rotguss wäre im Zweifel dann noch eine echte Lagerbronze vorzuziehen. Wie gesagt ideal wäre der Originalwerkstoff!
Was für ein Töff ist es denn?

Das Gefährlichste ist das Leben als solches - und immer mit Todesfolge!
Re: Gleitlagerschalen drehen
Früher gab es Plastic edge für die Lagerspaltmessung. Weiß nicht ob es das heute noch gibt. Das ist ein Kunstuffstreifen den man zwischen Kurbelwelle und Lager legt, die Lagerschalen mit dem vorgeschriebenen Anzugmoment montiert, danach wieder abgeschraubt hat und die Verformung , also die Breite des Streifens dann auf der Skala abgelesen hat, die dann das Spaltmaß anzeigte. Da es sich um einen Stationärmotor handelt, wird man was neue Lagerschalen betrifft eher im Landmaschinenhandel fündig. Die haben wenigsten noch Abmessungen parat.
Gruß
Wölfi
Gruß
Wölfi
Re: Gleitlagerschalen drehen
Meine Bedenken bezüglich der Weißmetallbeschichtung habe ich dem Besitzer des Motors auch schon mitgeteilt.
Würde aber schwierig werden, so etwas original nachzufertigen.
Nachdem der Motor nur mal ein paar Stunden zu Demonstrationszwecken laufen soll, ist dem Besitzer Rotguß gut genug.

Das ist ein guter Tip, werde ich mal nachvollziehen.DerRestaurator hat geschrieben: ↑Sa 2. Feb 2019, 00:00Dazu Lager einlegen, beide Pleuelschrauben, bzw. Muttern nach Herstellervorgaben anziehen, eine wieder lösen und Spalt mittels Fühlerlehrenband ermitteln.

Weiß ich nicht genau, ich habe vom Besitzer nur die Kurbelwelle und das Pleuel zur Reparatur bekommen, im Moment haben die Lagerschalen mehr als 1mm Luft.
Ich denke, das wird ein Deutz-Wasserverdampfer oder ein ähnlicher sein.
Gruß
Thomas
Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für jene pflügen, die ihre Schwerter behalten haben.
Re: Gleitlagerschalen drehen
Habe es wieder gefunden. Heißt Plastigage und gibt es noch.
https://www.ebay.de/itm/Weiler-Primus-D ... SwWAhcQ3uI
https://www.ebay.de/itm/Weiler-Primus-D ... SwWAhcQ3uI
Edit: gerade gesehen- Spiel ist ja bei 1mm, da reicht das Plastigage nicht.
Gruß
Wölfi
https://www.ebay.de/itm/Weiler-Primus-D ... SwWAhcQ3uI
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Edit: gerade gesehen- Spiel ist ja bei 1mm, da reicht das Plastigage nicht.
Gruß
Wölfi
Re: Gleitlagerschalen drehen
Warum nicht die passende Form drehen, weißmetall kaufen, schmelzen, die Form damit füllen und dann die vorhandenen Lagerschalen ausdrehen?
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