Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
- stefangtwr
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Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Ahoi!
Wenn man mit kleinen Fräsern fräst, zahlt sich möglichst geringer Rundlauffehler absolut aus. Wenn man die Werkzeuge in ER Spannzangen spannt, kann man da etwas tricksen.
Das Werkzeug wird ganz normal in der Spannzange gespannt und die Mutter angezogen. Dabei wie üblich Sorgfalt walten lassen, Spannzange, Futter und Mutter müssen sauber sein: Auswischen und ausblasen.
Man kann dann mit einem Fühlerhebelmessgerät den Rundlauf direkt an den Schneiden des Fräsers messen - Dabei die Spindel langsam gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Maximalausschläge (Entsprechend Anzahl der Schneiden) beobachten.
Kriegt man an allen Schneiden den gleichen Ausschlag, ist alles gut und man kann unbesorgt losfräsen.
Sind die Ausschläge unterschiedlich, sucht man die Schneide die den höchsten Ausschlag hat und klopft ganz leicht(!) mit einem Kupferdorn, kleinem Kupferhammer oder notfalls einem hartem Kunststoffhammer gegen die Spannzangenmutter.
(Im Foto klopfe ich eigentlich in die falsche Richtung, ist nur ein Symbolfoto. Sinnvollerweise klopfe ich in Messrichtung vom Fühlerhebelmessgerät, weil man dann an der Skala sieht was passiert) Warum das Funktioniert? Das Gewinde der Spannzangenmutter hat minimal Luft und lässt sich selbst in angezogenem Zustand durch seitliches Klopfen verschieben.
Ich mach das schon relativ lang so, auch in der Firma. Zumindest beim Schlichtfräsen bzw den winzigen Fräskräften mit den kleinen Werkzeugen ändert sich der Rundlauf auch nicht zurück zum Ausgangswert.
Sieht beim Ausrichten so aus:
https://youtu.be/sDmqUWaFNik
Hilft vll. irgendwann mal irgendjemanden. Man klopft so keine 1/10mm Rundlauffehler von schlechten Spannzangen weg, aber 1..2..3/100mm sind leicht zu korrigieren.
gruß
Stefan
Wenn man mit kleinen Fräsern fräst, zahlt sich möglichst geringer Rundlauffehler absolut aus. Wenn man die Werkzeuge in ER Spannzangen spannt, kann man da etwas tricksen.
Das Werkzeug wird ganz normal in der Spannzange gespannt und die Mutter angezogen. Dabei wie üblich Sorgfalt walten lassen, Spannzange, Futter und Mutter müssen sauber sein: Auswischen und ausblasen.
Man kann dann mit einem Fühlerhebelmessgerät den Rundlauf direkt an den Schneiden des Fräsers messen - Dabei die Spindel langsam gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Maximalausschläge (Entsprechend Anzahl der Schneiden) beobachten.
Kriegt man an allen Schneiden den gleichen Ausschlag, ist alles gut und man kann unbesorgt losfräsen.
Sind die Ausschläge unterschiedlich, sucht man die Schneide die den höchsten Ausschlag hat und klopft ganz leicht(!) mit einem Kupferdorn, kleinem Kupferhammer oder notfalls einem hartem Kunststoffhammer gegen die Spannzangenmutter.
(Im Foto klopfe ich eigentlich in die falsche Richtung, ist nur ein Symbolfoto. Sinnvollerweise klopfe ich in Messrichtung vom Fühlerhebelmessgerät, weil man dann an der Skala sieht was passiert) Warum das Funktioniert? Das Gewinde der Spannzangenmutter hat minimal Luft und lässt sich selbst in angezogenem Zustand durch seitliches Klopfen verschieben.
Ich mach das schon relativ lang so, auch in der Firma. Zumindest beim Schlichtfräsen bzw den winzigen Fräskräften mit den kleinen Werkzeugen ändert sich der Rundlauf auch nicht zurück zum Ausgangswert.
Sieht beim Ausrichten so aus:
https://youtu.be/sDmqUWaFNik
Hilft vll. irgendwann mal irgendjemanden. Man klopft so keine 1/10mm Rundlauffehler von schlechten Spannzangen weg, aber 1..2..3/100mm sind leicht zu korrigieren.
gruß
Stefan
Onlinekatastrophentourist.
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Brause!
Hat denn diese Variante Vorteile ggü. der, wo man (evtl. mit nem Zwischenstück) direkt am Fräser (-Ansaz) klopft?
Hat denn diese Variante Vorteile ggü. der, wo man (evtl. mit nem Zwischenstück) direkt am Fräser (-Ansaz) klopft?
Drehe: 210x400 450W
Fräse: SX3L 1kW
Fräse: SX3L 1kW
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Hallo,
diese Aktion verstehe ich nicht wirklich.
Ich dachte immer, dass sich die Spannzangen über den Konus der Aufnahme zentrieren und nicht über das Außengewinde.
Es gibt durchaus Spannzangen, die passen nicht 100% zur Spannzangenaufnahme. Man merkt das daran, dass es beim Anziehen der Spannmutter einen Übergangsbereich gibt bis der Fräser richtig fest sitzt.
Meine Spannzangen von Regofix haben dieses Phänomen nicht. Da kommt man von einem leichten Anziehen direkt zu einem sehr festen Sitz.
Ich denke, dass sind Winkelfehler zwischen Spannzange und Aufnahme, dann kann man auch ein wenig Klopfen.
viele Grüße
Edgar
diese Aktion verstehe ich nicht wirklich.
Ich dachte immer, dass sich die Spannzangen über den Konus der Aufnahme zentrieren und nicht über das Außengewinde.
Es gibt durchaus Spannzangen, die passen nicht 100% zur Spannzangenaufnahme. Man merkt das daran, dass es beim Anziehen der Spannmutter einen Übergangsbereich gibt bis der Fräser richtig fest sitzt.
Meine Spannzangen von Regofix haben dieses Phänomen nicht. Da kommt man von einem leichten Anziehen direkt zu einem sehr festen Sitz.
Ich denke, dass sind Winkelfehler zwischen Spannzange und Aufnahme, dann kann man auch ein wenig Klopfen.
viele Grüße
Edgar
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Meine Annahme ist dass das wahr ist wenn du die Spannzange mit ner Zugstange ziehen würdest. Bei ER drückt aber die Mutter die Spannzange und somit hängt die Zentrizität an der Flucht zwischen der Bohrung der Mutter und dem Kegel. Und wie Stefan schon geschrieben hat gibts da aufgrund der Luft im Gewinde Abweichungen im Hundertstelbereich.
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Hallo Tiberius,
wenn man beide Konen zum Zentrieren nutzt, dann ist man sehr schnell mechanisch "überbestimmt".
Aus diesem Grund sollte die Überwurfmutter auch etwas Spiel im Gewinde haben. Schlechte Spannzangen habe ich bisher nur von Bison bekommen. Da sind die Bohrungen zum Teil sehr untermaßig und der Händler verstand bei der Reklamation plötzlich kein Deutsch mehr.
viele Grüße
Edgar
wenn man beide Konen zum Zentrieren nutzt, dann ist man sehr schnell mechanisch "überbestimmt".
Aus diesem Grund sollte die Überwurfmutter auch etwas Spiel im Gewinde haben. Schlechte Spannzangen habe ich bisher nur von Bison bekommen. Da sind die Bohrungen zum Teil sehr untermaßig und der Händler verstand bei der Reklamation plötzlich kein Deutsch mehr.
viele Grüße
Edgar
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Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Aha, irgendwie kommt mir das Teil bekannt vor 
Schön zu sehen wie es voran geht !
Bei dem Zeug kannst Du das Ergebnis ruhig zeigen.

Schön zu sehen wie es voran geht !
Bei dem Zeug kannst Du das Ergebnis ruhig zeigen.
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Bei einem so günstigen Spannzangenfutter (60€ mit Spannzangen und Schlüssel) wunder mich der "schlechte" Rundlauf nicht. Gute sind eben teurer, ich musste noch nie klopfen, auch bei 1 oder 2mm Fräsern.
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Hallo Edgar!reloader hat geschrieben: ↑Fr 16. Nov 2018, 10:41
Es gibt durchaus Spannzangen, die passen nicht 100% zur Spannzangenaufnahme. Man merkt das daran, dass es beim Anziehen der Spannmutter einen Übergangsbereich gibt bis der Fräser richtig fest sitzt.
Meine Spannzangen von Regofix haben dieses Phänomen nicht. Da kommt man von einem leichten Anziehen direkt zu einem sehr festen Sitz.
Ich denke, dass sind Winkelfehler zwischen Spannzange und Aufnahme, dann kann man auch ein wenig Klopfen.
viele Grüße
Edgar
Diese Unterschiede bei der Klemmung habe ich auch bei meinen diversen Spannzangen.
Sind das evtl. Toleranzen in der Bohrung der Spannzangen?
Übrigens haben normale ER-Spannzangen laut Norm zulässige Toleranzen wie sie sonst nur in der Landtechnik üblich sind.

Erlaubte 0,04 mm Rundlauffehler bei neuen ER32-Spannzangen, das is nix für uns

Solche Abweichungen mussten sich meine 50 Jahre alten Spannzangen erst hart erarbeiten

Grüße
Franz
Franz
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Hallo zusammen,
die Spannzangenmutter hat doch ein Bisschen Spiel auf dem Außengewinde der Spannzangenaufnahme. Wenn man durch Klopfen die Mutter außermittig positioniert, ist z.B. links kein Spiel mehr, und rechts das doppelte. Dann müsste die Mutter doch leicht schief sitzen. Die vielfach geschlitzte Spannzange wird dann einseitig etwas tiefer in ihre Aufnahme gedrückt, und die Werkzeugmitte wandert etwas zur Seite. Das dürfte auch Teil der Erklärung sein, warum ER-Zangen eine höhere Toleranz haben.
Könnt Ihr das nachvollziehen, oder mache ich da einen Denkfehler?
Viele Grüße,
Bob
die Spannzangenmutter hat doch ein Bisschen Spiel auf dem Außengewinde der Spannzangenaufnahme. Wenn man durch Klopfen die Mutter außermittig positioniert, ist z.B. links kein Spiel mehr, und rechts das doppelte. Dann müsste die Mutter doch leicht schief sitzen. Die vielfach geschlitzte Spannzange wird dann einseitig etwas tiefer in ihre Aufnahme gedrückt, und die Werkzeugmitte wandert etwas zur Seite. Das dürfte auch Teil der Erklärung sein, warum ER-Zangen eine höhere Toleranz haben.
Könnt Ihr das nachvollziehen, oder mache ich da einen Denkfehler?
Viele Grüße,
Bob
- fliegerkind
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- Registriert: Fr 10. Aug 2012, 11:12
Re: Rundlauf von ER Spannzangen korrigieren
Hallo Stefan!
Das deckt sich mit meinen damaligen Erfahrungen und meinem Bericht dazu hier. Interessant dazu ist auch, dass es ein eigenes Werkzeug dafür gab (den Spannzangen-Adjuster „Zerodas“ der Firma Yukiwa, siehe meinen Artikel), falls man die Klopfmethode nicht anwenden mochte. Den Adjuster könnte man sogar selbst bauen bzw. wäre das sogar notwendig, wenn man ihn haben möchte, denn verkauft wird er anscheinend nicht mehr.
LG, Heini
Danke für Deinen Bericht!stefangtwr hat geschrieben: ↑Fr 16. Nov 2018, 00:06Wenn man die Werkzeuge in ER Spannzangen spannt, kann man da etwas tricksen.
Das deckt sich mit meinen damaligen Erfahrungen und meinem Bericht dazu hier. Interessant dazu ist auch, dass es ein eigenes Werkzeug dafür gab (den Spannzangen-Adjuster „Zerodas“ der Firma Yukiwa, siehe meinen Artikel), falls man die Klopfmethode nicht anwenden mochte. Den Adjuster könnte man sogar selbst bauen bzw. wäre das sogar notwendig, wenn man ihn haben möchte, denn verkauft wird er anscheinend nicht mehr.
LG, Heini
Beste Grüße, Heini